Zwischen den Zeilen der Zeit

2025, Wachs, Papier und Pigment auf Holzboard, 35 x 23 cm

In meinen Bildern liegt der Fokus auf der Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit der eigenen Erinnerungen. Die Flüchtigkeit ist ein fester Bestandteil bei dem Versuch der Verarbeitung des erlebten Vergangenen. Erinnerungen erscheinen in Fragmenten und entziehen sich in ihrer Veränderung stetig der Wahrnehmung. Im Prozess des Erinnerns und Vergessens ist die Flüchtigkeit die einzige Konstante.

Unverblümt und ungesagt

2025, Wachs, Papier und Pigment auf Holzboard, 30 x 22 cm

NOTATIONEN

Wachs und Pigment auf Karton/ Holzboard

Die rhythmischen Wiederholungen in meinen Werken spiegeln die Vielschichtigkeit des menschlichen Inneren wider. Sie sind Ausdruck von geistigen Mustern, die sowohl Ordnung als auch Chaos enthalten. Manchmal erscheinen sie gedrängt und eingeengt, was die Begrenzungen und Zwänge symbolisiert, denen wir im Alltag begegnen. Dann wieder treten sie locker und frei aus der Reihe tanzend auf, was die ungebändigte Kreativität und den Wunsch nach Freiheit verkörpert. Diese Gegensätze verdeutlichen den ständigen Fluss zwischen Kontrolle und Loslassen, zwischen Struktur und Zufall. Die Wiederholungen sind kein starres Muster, sondern lebendige Bewegungen, die sich wandeln und entwickeln – ähnlich wie unser inneres Erleben. Sie laden den Betrachter ein, in diesen Rhythmen zu verweilen, sie zu interpretieren und ihre eigene Bedeutung darin zu finden. Damit wird das Werk zu einem Spiegel unserer inneren Welt: voller Spannung, Freiheit und unendlicher Möglichkeiten.

TRANSCENDENCEN III

mehrteilige Reihe, 2023, Wachs, Acryl, Pigment auf Karton, 23 x 20 cm

Nur eine Linie formt die Figur. Farbflächen durchdringen die Silhouette und lösen sie auf. Die Figuren haben etwas Diffuses, nicht Greifbares. Sie entziehen sich und nur Fragmente sind noch zu erkennen.

Der Prozess der Bildentstehung ist sichtbar. Farbschichten, Linien und Lasuren verdichten sich zu einer sensitiven Verwobenheit und materialisieren das Wesen der Figur.

TRANSCENDENCEN  IV

Was dahinter liegt, ist ein Geheimnis, ein Flüstern der Zeit, das in den Wind weht, verblasste Erinnerungen und unerfüllte Träume, die im Nebel der Vergangenheit verweben.

In der Serie „Transzendenzen“ erscheinen schemenhafte Figuren, deren Konturen sich nur zaghaft erahnen lassen. Sie entziehen sich ihrer Erscheinung, bevor sie sich zu erkennen geben. Um sie herum liegen Fragmente vergangener Momente, in Wachs gegossen, Schicht für Schicht. Erinnerungen dringen durch und überlagern sich wie zarte Metaphern für Vergänglichkeit, zwischen Lebendigem und Vergehen.
Die Erinnerung taugt nicht als dokumentarische Erfassung des Erlebten, aber sie lässt die Vergangenheit spürbar werden.
Im Moment des Betrachtens liegt das, was noch fühlbar, aber nicht greifbar ist.
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